Teil fünf: Abläufe überdenken

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Teil 5: Abläufe überdenken…

…und Patientenfragen vorwegnehmen.

Ich stelle es mir ungewohnt vor: Patienten vereinbaren telefonisch einen Termin und sofort wird die Spange gesetzt?

Wie sieht ein Telefonat aus, noch so ohne den ersten Termin zur Beratung und Bestandsaufahme? Und klar: wir haben keine Zeit (und Lust), am Telefon alle Fragen zu beantworten- das muss anders laufen!

Die Behandlung „Nagelkorrekturspange“ erfordert ein neues Management der Abläufe und des Beratungsprozesses.

1. Telefonberatung optimieren

Je kürzer das Telefonat, desto wirtschaftlicher- egal wer das Telefon bedient.

Deshalb kann es sinnvoll sein, sich auf wenige Kerninformationen zu begrenzen.

  • Wie chronisch sind die Beschwerden, und ist es eine 4-er Behandlung U2 oder 8 x U2? Ist die Verordnung korrekt?
  • Die Behandlung tut in der Regel nicht weh und dauert länger (insgesamt, aber auch der erste Termin darf großzügiger geplant werden)
  • Es ist mit regelmäßigen Terminen zu rechnen, je komplizierter und chronifizierter, desto engmaschiger. Termine und Leistungen außerhalb der Verordnung sind (individuell nach Aufwand und Absprache) extra zu bezahlen!

…alles weitere entscheidet die Therapeutin/der Therapeut individuell im Ersttermin.

2. Gleich an Folgetermine denken

Wer eine U2 Verordnung erhält, wird größere und chronischere Probleme mitbringen. Deshalb ist es sinnvoll, gleich 1-2 Folgetermine zu blocken. Aber:

Eine Vorstellung bei einer Podologin oder einem Podologen allein zum Verbandwechsel im Sinne einer Wundversorgung oder zur Wundkontrolle ist (…) nicht statthaft.”

Sollten Zusatztermine ohne Regulierung notwendig sein, wird zukünftig in Podologiepraxen eine Aufwandsentschädigung “außerhalb der Regelleistung” erhoben werden müssen – alternativ geht der Patient zu allen Nachkontrollen inklusive Wundversorgung zum Arzt.

3. Den Ersttermin strukturieren

Im besten Fall hat man schriftliche Hinweise parat, die direkt mit dem Patienten besprochen werden:

Tragehinweise wie die hier verlinkten können wunderbar ergänzt, ausgehändigt und zur Kenntnisnahme unterschrieben werden, und beantworten die vielen Fragen im Anschluss an die Erstbehandlung. Tragehinweise

4. Vorabinformationen veröffentlichen

Ein FAQ ist nicht nur in Form von Tragehinweisen in Papierform wichtig, vorweggenommen als Veröffentlichung auf der Praxishomepage ist die Information transparent und nachvollziehbar.

Die Inhalte sind „nur“ etwas umfangreicher als Tragehinweise, einzig die Ausfüllhilfe für die HMV ist neu.

  • Richtiges ausfüllen der Heilmittelverordnung (damit nicht der erste, zeitintensive Termin riskiert wird!)
  • Wie viel Zeit muss ich als Patient einplanen?
  • Mit welchen Einschränkungen muss ich als Patient ggf. rechnen? Ist etwas verboten?
  • Wie lange kann eine Behandlung insgesamt dauern, und bin ich dann geheilt?
  • Was kann ich tun, um das Ergebnis positiv zu beeinflussen?

Und natürlich sind Behandlungsbeispiele mit Bildern immer eine tolle Eigenwerbung!

Wer keine eigenen Bilder hat, kann Pressematerialien der Hersteller nutzen.

Aus Sicht der Patienten ist die Spangenbehandlung eine „Black Box“.

Je mehr Vorab-Infos abgerufen werden können desto geringer wird der Zeitaufwand am Telefon und beim ersten Termin. Außerdem kann bereits vorgefühlt werden, wie groß der Aufwand für die Behandlung sein wird, und ob weitere Zusatzleistungen notwendig sein werden.

Wenn dich weitere umfangreiche Tipps zur Organisation rund um die neue Heilmittel-Richtlinie Nagelspangenbehandlung interessieren, dann komm in meinen hier verlinkten Newsletter 

Viel Erfolg beim Vordenken der Patientenfragen wünscht dir

deine

Anja