Solidarische Preisgestaltung

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Die Vergütung steigt- machst Du mit?

Alle Jahre wieder kommt sie still und heimlich zum Juli: die Preiserhöhung der Kassensätze.

Und voraussichtlich bleibt alles beim Alten. Viele Praxisinhaberinnen und -inhaber sind noch nicht bei der Faustregel Kasse + MwSt., und erhöhen nur untertourig mit. Wenn überhaupt.

Vielleicht in der Hoffnung, dass einige Jahre keine Preisanpassung vorgenommen wird?

Oder dass die Kasse nach unten reguliert?

Wäre eigentlich konsequent- wenn es doch mit weniger Geld genauso gut geht?

Das gibt es im gesamten Gesundheitswesen nur in der Podologie: Selbstzahler bekommen einen schönen Rabatt auf die Leistung, die es bei der GKV teurer gibt.

Da sind Kassenpatienten fast die neuen „Privaten“. Verkehrte Welt!

Die Konsequenzen

Die meisten Betriebe haben nicht wenige Selbstzahler. Das liegt an der Vielfalt der Fußprobleme, die nicht im Heilmittelkatalog auftauchen und deshalb auch „Privatangelegenheit“ sind.

Nichtsdestotrotz haben die Patientinnen und Patienten sich bewusst für die podologische Behandlung entschieden, und können wie jeder Erwachsene mit den Konsequenzen umgehen.

Vergütungsverhandlungen stehen unter einem schlechten Stern, wenn der fordernde Verhandlungspartner (die Praxen) ganz öffentlich mit einer anderen Kalkulation wunderbar zurechtkommt.

Leider fügt die gut gemeinte Solidarität einzelnen Patienten gegenüber der ganzen Berufsgruppe Schaden zu.

Wir beschneiden uns, und indirekt alle KollegInnen.

Auch der Nachwuchs leidet: warum sollte ich Podologin werden, wenn die Arbeitsagentur mir miese Gehälter voraussagt (aktuell im Mittel 2140 € Vollzeit, Stand Frühjahr 2023)?

Indirekt leiden wir auch: kein Wunder, dass wir keinen Nachwuchs finden. Selbst schuld.

Altersarmut und Inflation, oder Qualität und Ansehen?

Preisanpassungen sind zutiefst sinnvoll: sie helfen gegen Altersarmut und Inflation und ermöglichen es uns, Qualität und Ansehen zu halten.

Sie sollten in unserer gefragten Branche eine Selbstverständlichkeit sein- mit oder ohne die Krankenkassen. Eine Vorgabe in Form von Gebührentabellen oder Preisempfehlungen durch Berufsverbände sollte eigentlich nicht notwendig sein.

Dass trotzdem bei weitem nicht alle mitmachen, liegt in der Verantwortung jeder und jedes Einzelnen. Bei der Um- und Durchsetzung hilft mir kein Verband, und keine Tabelle.

Mir hilft der Solidaritätsgedanke und die Verpflichtung dem Beruf gegenüber- denn Zusammenhalt macht stark!

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